Im Tal von Zanskar

Zanskar war lange Zeit ein abgeschiedenes kleines buddhistischen Königreich mitten im Himalaya. Nun gehört es zum Unionsterritorium von Ladakh, dass wiederum ein Teil von Indien ist. Das Tal von Zanskar liegt etwa auf einer Höhe von 3500 Meter über Meer und wird umrahmt von und 7000 Metern hohen Bergen. Es ist wahrlich das Dach der Welt. Während des Winters ist die Bevölkerung fast vollständig von der Aussenwelt abgeschnitten. Nur der Weg über den zugefrorenen Fluss Zanskar, der im Winter aber Chadar genannt wird, verbindet dann das Land mit der übrigen Welt.

das abgelegenen Königreich im Herz vom Himalaya

Mein Weg nach Zanskar

Bis 1980 war das Tal von Zanskar nur zu Fuss erreichbar. Bis 2022 führte nur eine einzige fahrbare Strasse von Kargil ins Tal. Auf dieser habe ich das Tal wieder verlassen. Nun gibt es zwei weitere Verbindungen über Lingshed und vom Hochland vom Manali-Leh her. Bald wird auch die schnellste Verbindung nach Leh, die Strasse entlang vom Fluss Zanskar aufgehen. Ich bin auf dem alten Karawanenweg auf einem mehrtägigen Trekking nach Zanskar gewandert. Welch ein Erlebnis, dass ich wärmstens empfehlen kann. Aber es war auch sehr anstrengend, vor allem die Überquerung vom 4710 Meter hohen Pass Hanumal La.

Den Reisebericht von meinem Trekking findest du in einem separaten Beitrag.

Wunderschöne Landschaft:

Auf den ersten Blick scheint einem Zanskar als eine eintönige Steinwüste vorzukommen. Doch dieser Eindruck täuscht gewaltig. Jeden Tag hat mich die Landschaft aufs neue verzaubert und Bilder sagen hier viel mehr als tausend Worte.

Klosterbesuche:

Ein Highlight in Zanskar sind sicher die verschiedenen Klöster, die sich über das ganze Tal verteilen. Ich besuche den alten Königspalast von Zangla, das Stongde Gompa, das Karsha Gompa, das Sani Gompa und natürlich nicht zu vergessen das Höhlenkloster Phuktal, dazu später mehr. Die meisten Klöster in Zanskar liegen hoch erhoben auf einem Hügel oder an einem Felsen geschmiegt. Das bedeutet für mich meistens, dass ich mir den Klosterbesuch richtig verdienen muss, denn über viele Stufen geht es hoch. Für mich ist es beim Betreten eines Klosters vielmals so, als betrete ich eine andere Welt in einer anderen Zeit. Doch mit jedem Besuch hat sich mir diese Welt ein Stück mehr offenbart. Ich lasse mich von der speziellen Atmosphäre, von Geschichten, Legen, Mythen und den Bräuchen des tibetischen Buddhismus verzaubern. Und Namen wie Padmasambawa, Shakiamuni, Maintreya, Mahakala oder Tsonkhapa bekommen einen Bedeutung.

Maskentanz:

Ein Klosterfest lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Ich durfte im Himalaya schon verschiedene Feste besuchen und jedes ist einzigartig. Der Tag vergeht immer wie im Flug, so viel gibt es zu sehen und zu entdecken. Jeder Tanz hat auch eine Bedeutung und erzählt eine Geschichte.

Einen ausführlichen Reisebericht vom Klosterfest Karsha findest du in einem separaten Beitrag.

Die Menschen von Zanskar:

Das Leben in Zanskar ist hart und das Tal sehr abgeschieden (die Anreise von Leh dauert auch mit dem Fahrzeug mehrere Tage). Ich werde jedoch immer mit einem lächeln willkommen geheissen und überall erklingt ein freundliches Julley, die ladakhische Begrüssung. Da gerade Schulferien sind, hat es auch sehr viele Kinder in den Dörfern, denn viele, vorallem die älteren, müssen nach Padum, Leh oder Delhi aufs Internat. Sie freuen sich sehr, sich mit mir unterhalten zu können, oder auch über ein Spiel Schere-Stein-Papier…

Dorfleben:

Eine Manimauer weisst den Pilgern und Kara­wanen den Weg zum Dorf Cha, das gleich hin­ter der Wegbiegung liegt. Mir hat das kleine Dorf Cha auf fast 4000m.ü.M besonders gut gefallen. 21 Familien leben hier. Strom gibt es nur von Sonnenkollektoren. Um Wasser zu sieden steht vor vielen Häusern eine Art Rundspiegel, der die Sonnenstrahlen einfängt, auf den Me­tallkessel wirft und diesen erhitzt. Die Siedetem­peratur ist auf 4000m tiefer, Gerichte brauchen dadurch länger zum garen. Doch das stört hier niemanden und ich kann typische Zanskarische Gerichte probieren, wie Skiu, einer Art Knöpfli in Curry mit Gemüse und Kräuter aus dem Garten. Sehr fein. Hier durfte ich bei einer Familie in der guten Stube übernachtet. Unvergesslich.

Nochmals zu Fuss unterwegs:

Von Cha aus ist das Höhlenkloster Phuktal nur noch eine Tageswanderung entfernt. Es befindet sich auf beiden Flussseiten ein schmaler Fussweg, die sich an die steil abfallende Felswand schmiegen. Auf der gegenüberliegenden Seite kommt gerade die Karawane eines hohen Lamas mit Pferden, Mönchen, Begleitpersonen und ei­nem Polizisten zurück.

Höhlenkloster Phuktal, 3880m.ü.M.:

Was für ein Anblick nach der Wanderung entlang dem steilen Abgrund. Das Kloster scheint aus der grossen Höhle herauszuquellen und klebt am steilen Berg. Ursprünglich war das Kloster eine Meditationshöhle. Der Platz dafür könnte nicht besser gewählt sein, denn von morgens bis in den Nachmittag scheint die Sonne in die Höh­le, was vor allem im Winter sehr angenehm ist. Zudem entspringt hier eine Trinkwasserquelle. Wer weiss vieleicht geht jetzt die Strasse schon bis zum Kloster. Ich hatte das grosse Glück das Kloster noch ganz ursprünglich erleben zu können…

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Reise in den Himalaya

Hast du auch Lust bekommen, dieses Trekking oder ein anderes in Ladakh zu machen? Ich kann dir dazu Gesar-Travel und natürlich meinen Guide Kalyan wärmstens empfehlen. DANKE, dass ich mit euch diese wunderbare Reise erleben konnte.

PS: Ich träume noch von einigen Reisen in den Himalaya und bin darum immer auf der Suche nach Reiseparnerinnen und Reisepartner mit denen ich eine tolle Reise zusammenstellen kann und wir so die Kosten für Guide und Crew teilen können. Ich freue mich über deine Anfrage.

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