Incredible India

Meine Reisetipps für Indien

Indien ist laut, bunt und chaotisch. Ich habe schon viele Reisende gehört die sagen, entweder man liebt Indien oder man hasst es. Und ein bisschen Wahrheit ist da schon dran, denn Indien ist schon sehr speziell. Der Slogan «Incredible India», (unglaubliches Indien) passt schon. Wenn du ein Land wie die Schweiz erwartest, dann wirst du von Indien enttäuscht sein und die Reise wird zur Qual. Mit einer guten Vorbereitung und der richtigen Hotel- und Routenwahl kannst du aber deine Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen. Damit die Reise gelingt, habe ich dir hier einige Tipps, Tricks und nützliche Informationen. Zum Schluss stelle ich dir noch meine schönsten Plätze vor. Und solltest du weitere Fragen haben, so freue ich mich über deine Nachricht.

Indien ist so vielfältig. Es gibt wie auf den vorherigen Fotos grüne Teeplantagen, aber auch Strand, Wüsten, Steppen, Dschungel, Regenwälder, Hügel, Berge, Gletscher….Der 8586m Kangchenjunga ist der höchste Punkt von Indien. Es gibt so viele verschiedene Völker, Sprachen, ja gar unterschiedliche Schriften. Meine Erfahrungen beruhen auf meinen Reisen durch die Bundesstaaten Assam, Anuchal Pradesh, Chattisgarh, Gujarat, Haryana, Himachal Pradesh, Karnataka, Kashmir & Jamu, Kerala, Ladakh, Madhya Pradesh, Maharashtra, Meghalaya, Punjab, Rajasthan, Sikkim, Tamil Nadu, Uttar Pradesh, Uttarakhand und Westbengalen.

Das indische Essen

Reisen geht ja bekanntlich durch den Magen und in Indien erwartet dich eine wahre Geschmacksexplosion – die frischen Gewürze machen eine Mahlzeit ganz besonders. Und ja, das Essen in Indien kann ganz schön scharf sein…
Essen ist in Indien immer ein Erlebnis und hier habe ich dir eine kleine Auswahl meiner kulinarischen Abenteuer…

SPEZIELLES MENÜ

Thali

Bei einem Thali bekommst du verschiedene kleine Gerichte in Schälchen auf einem Teller serviert. Oft hat darauf unterschiedliche Currys, aber auch Joghurt und Gulab Jamu zum Dessert – also ein komplettes Menü auf einem Teller.

Ein sehr gutes Thali gibt es z.B. hier:
– Agashiye in Ahmedabad, Gujarat
– Pal Haveli in Jodhpur, Rajasthan
– Polo Orchid in Sorah, Meghalaya

SPEZIELLE KÜCHEN

Traditionelle Küche auf dem Land

Ich hatte die Möglichkeit in ganz unterschiedliche Küchen in allen Regionen von Indien reinschauen können. Und das ist schon sehr beeindruckend, wie die Frauen mit einfachsten «Küchengeräten» so schmackhafte Gerichte zaubern. Was auch sehr erstaunlich ist, dass oft ein Küchentisch fehlt und am Boden gearbeitet wird.

SPEZIELLE TELLER

Essen auf dem Bananenblatt in Kerala

Auf einer Backwaterstour aber auch an anderen Orten in Kerala wird das traditionelle Gericht bestehenden aus verschiedenem Gemüse, Chutneys, Reis und Fisch auf einem Bananenblatt serviert. Für Touristen hat es oft Messer und Gabel, traditionell wird aber von Hand gegessen.

SPEZIELLE GERICHTE

Streetfood im Restaurant

Nebenstehendes Gericht (Dahi Chutney Puri) ist eigentlich ein Streetfood, der in kleinen Strassenküchen zubereitet wird. Da Puri kalt ist, weiss ich nicht, wie unser Magen das verträgt. Jedoch gibt es Restaurants, wie das Green House im Haus of MG in Ahmedabad, dass wandelt Steetfood in gehobene Gerichte um. Hier kann alles probiert werden!

SPEZIELLE BEILAGEN

Es gibt noch mehr als nur Reis…

Reis gehört eigentlich zu fast jedem indischen Essen dazu. Es muss aber immer separat bestellt werden, und hier empfehle ich dir nicht immer nur normalen Reis zu nehmen, sondern Reis mit Gewürzen etc. Oder du bestellt ein Fladenbrot dazu. Beim Nan, das im Holzofen gebacken wird, reicht mit meisten s 1 Stück. Bei den Chapatis (Foto) kannst du ruhig 2-3 bestellen.

SPEZIELLES HOTELESSEN

Das beste Essen von Kerala

Bei einigen Safari- und Naturhotels kann die Übernachtung nur mit Vollpension gebucht werden. Bei einer ersten Reise nach Indien ist das noch recht angenehm, denn am Buffet kannst du verschiedenes probieren. Mit der Zeit wird es aber langweilig. Nicht so im After the Rain Resort in Kerala. Dort habe ich immer ganz leckere Gerichte in kleinen Töpfen. Scharf, aber 100% authentisch!

Hier habe ich dir einige Gerichte, die es oft gibt und ich auch sehr gerne mag:

Chai

Feiner indischer Gewürztee mit Milch und Zucker. Er ist sehr süss und wird in Strassenrestaurant in kleinen Tassen serviert. De Chai kann auch ohne Zucker bestellt werden.

Dosa

Ganz dünner, knuspriger und grosser, zu einem Kegel geformter riesen Pfannkuchen. Dosa wird mit scharfen Gewürz-Chutneys in Südindien oft zum Frühstück gegessen.

Poha

Poha ist ein beliebtes indisches Frühstück. Zu den flachgedrückten Reisflocken kommen Gewürze (ist aber nicht scharf) und Nüsse.

Fladenbrote

Nan wird im Ofen gebacken und ist am dicksten, Chapati am dünsten und Paratha eher etwas fettig, aber mein Favorit.

… Masala

Gericht in einer Currysauce. Jede Region und Familie macht diese etwas anders.

… Tikka

Grilliertes Fleisch oder Fisch, oft ohne Sauce.

Paneer

Indischer Käse, oft in Würfelform in Currysaucen. Sehr gern mag ich Palak Paneer, Käse in Spinatsauce.

Aloo…

Gericht mit Kartoffeln. Diese finden sich noch oft auf der Speisekarte, vor allem in den Bergen.

Die Vielfalt der indischen Küche:

Jede Region in Indien hat seine eigenen Spezialitäten und Gerichte. Und im Süden erwarten dich zudem unheimlich feine frische Früchte. Der Schärfegrad der Currys unterscheidet sich in den einzelnen Regionen. Zum Beispiel wird in Gujarat oft vegetarisch gekocht, in Kerala wird traditionell Fisch auf dem Bananenblatt serviert, in Meghalaya kommt sehr viel Fleisch auf den Teller und die Gerichte in Ladakh sind sehr von Tibet inspiriert. Hier habe ich dir einige Gerichte von meiner Nordostindienreise:

Indische Desserts:

Ich mag süsses und so kann ich auch vielen indischen Desserts nicht widerstehen. Damit ist aber etwas Vorsicht geboten, denn Eis oder cremige Kreationen würde ich nicht überall essen. In vielen Regionen gibt es immer mal wieder Stromunterbrüche. Gerade kleinere Restaurants haben keine eigenen Generatoren, wodurch die Kühlkette immer wieder unterbrochen wird. Es gibt aber einige indische Dessertspezialitäten, die können problemlos gegessen werden. Oftmals sind indische Desserts sehr süss und auch mit Kardamom verfeinert. Mmm…

Gulab Jamun

Gulap Jamun ist einer meiner Lieblingsdesserts. Es sind frittierte Teigbällchen in aromatisiertem Zuckersirup.

Rasgulla

Das sind ebenfalls Kugeln in Zuckersirup, aber diese sind kalt, weiss und haben eine quitschige Konsistenz.

Kheer

Kheer ist ein Reispudding. Er enthält oft Trockenfrüchte und Nüsse, und ist mit Kardamom oder Safran gewürzt. Heiss

Samiya Payasam

Kleine Nudeln (als Vermicelli bezeichnet) in süsser Milch, oft mit Nüssen und Kardamom. Heiss.

Wenn du deine Ferien nicht auf der Toilette verbringen möchtest….

Viele klagen in Indien über Übelkeit und Durchfall. Mir ist das zum Glück auf all meinen Reisen noch nie passiert. Ich halte mich aber auch an ein paar Regeln. Das sind meine «überlebens-«-Tricks:

Gerichte, Früchte, Obst und Gemüse:

«Koch es, schäl es oder vergiss es» ist eine Faustregel für Reisende, um sich vor Magen-Darm-Infektionen zu schützen und an die ich mich auch meistens halte. Ja ich muss gestehen, nicht immer zu 100%, denn den süssen Aprikosen in Ladakh kann ich z.B. nicht widerstehen (doch wasche ich sie zumindest mit Trinkwasser).

Die Faustregel besagt, dass man nur Lebensmittel essen sollte, die man selbst schält, oder die heiss gekocht oder gebraten wurden, da dies die meisten Keime abtötet. Rohes Obst und Gemüse, insbesondere Salate und Speisen mit rohen Eiern, Spiegeleier oder auch Eiscreme sind für mich ein No Go in Indien. Denn da der Strom oft ausfällt, ist die Kühlkette immer mal wieder unterbrochen. Doch in Indien gibt es so viele leckere vegetarische Gerichte, so kann ich liebend gerne auf Fleisch verzichten. Und Fisch gibt es nur direkt am Meer!

Strassenküchen und einheimische Restaurants:

Bei Strassenküchen oder einheimischen kleinen Restaurants habe ich auch schon viel gegessen. Hier solltest du einfach darauf achten, dass es frisch gekocht wird und nicht schon stunden in der Sonne lag. Dann sollte eigentlich nichts passieren.

Getränke und Fruchtsäfte:

Auch bei Getränken kannst du vieles falsch machen und meistens sind sie auch die Ursache für Unwohlsein, denn bei Fruchtsäften wird oft noch Wasser oder Eis zugegeben oder die Früchte wurden falsch gewaschen. Hier würde ich sehr darauf achten, wo ich sie bestelle. In guten Hotels oder speziellen Saftshops kannst du dir sicher einmal einen super feinen Fruchtsaft gönnen – denn es gibt nichts besseres aus frischen, hier gereiften Früchten.

Unbedenklich ist für einen frischen Fruchtsaft das Limesoda, das in der Variante sweet (mit Zucker) oder sour (mit Salz) oder mix (mit beidem) erhältlich ist. Hier wird Zitronensaft mit Soda gemixt und das kommt sicher aus der Flasche.

Ebenfalls beste Qualität und 100% unbedenklich ist eine frische Kokosnuss.

Cola, Fanta, Sprite oder die indischen Marken davon sind auch oft in Flaschen oder Dosen erhältlich.

Auch getrunken werden können Lassis, das sind Getränke aus Joghurt und Milch. Besonders gut sind sie in den Sommermonaten, denn dann sind in Indien die Magos reif und dann werden die Lassis mit frischer Mango angereichert. Seitdem ich in Rajasthan aber einmal ein Lassi mit Kamelmilch getrunken habe, dass mir nicht so schmeckte, bevorzuge ich andere Getränke.

Alles wichtige zum Trinkwasser:

In Indien kommt aus dem Wasserhahn kein Trinkwasser. Wasser aus Petflaschen ist leider überhaupt nicht umweltverträglich und trägt zum grossen Abfallproblem in Indien bei. Falls nicht anders möglich, kaufe darum grosse Flaschen und fülle diese in deine Trinkflasche um.
Es gibt aber immer mehr Hotels, die Wasser in Flaschen zur Verfügung stellen. Dieses stammt entweder aus grossen Trinkwasserkanistern oder es wird gefiltert. Manchmal, wie z.B. in Leh, kann auch gefiltertes Wasser in Shops gekauft werden. Falls dir das aber etwas unsicher ist, so sage ich dir, wie ich es mache: Ich habe den SteriPEN von Katadyn gekauft. Damit kann ich, wenn ich über die Qualität unsicher bin, das Wasser einfach und schnell zusätzlich mit UV Licht sterilisieren. Das schmeckt anders wie mit Chlortabletten ganz normal und dauert nur eine Minute.

Achte beim trinken einer Kokosnuss darauf, dass du nicht auf deine Kleidung spritzt, denn nach dem Waschen können dann unschöne Flecken zum Vorschein kommen, die nicht mehr weggehen.

Indische Feste

In Indien wird viel und gerne gefeiert – vom kleinen Dorf- oder Stammesfest bis hin zum grossen hinduistischen Feiertag. Über die Wintermonate finden auch sehr viele Hochzeiten mit mehreren hundert Gästen statt. Wenn diese gerade in deinem Hotel stattfindet, dann wird es bunt und laut – aber oftmals darfst du mitfeiern und das ist ein Erlebnis! Hier drei besondere Feste:

Diwali

Diwali ist das hinduistische Lichterfest, bei dem der Sieg des Lichts über die Dunkelheit gefeiert wird. Es findet im Oktober/November statt. Überall werden die Häuser dekoriert und Lichter entzündet.

In Indien übertreiben sie es jedoch mit Feuerwerk, dort knallt es die ganze Nacht und nachher ertrinkt Delhi im Smog.

Tempelfeste

In den Wintermonaten finden überall kleine Tempelfeste statt. In Kerala wird in den Monaten Januar bis März besonders viel gefeiert. Ein sehr spannendes Fest ist in Trivadrum das Fest Attukal Pongala, das Fest der Frauen. Die Inderinnen kochen gemeinsam in den Strassen. Das Essen wird dann zum Tempel gebracht und dort der Göttin angeboten.

>Hier findest du weitere Fotos in meinem Reisebericht von Kerala

Holi

Holi ist das hinduistische Frühlingsfest und findet meistens im März statt. Holi wird auch das Fest der Farben und Liebe genannt, denn mit Holi wird die ewige und göttliche Liebe der Gottheiten Radha und Krishna gefeiert. In Nordindien wird es sehr ausgelassen mit viel Farbpulver gefeiert, im Himalaya geht es aber ruhiger zu und her.

>Hier findest du weitere Fotos in meinem Reisebericht von Assam

Was ich mitnehme auf eine Reise nach Indien:

Damit du nicht wie die Fahrzeuge unten zu viel Gepäck mitnimmst, habe ich dir hier einige Inputs für deine Packliste.

Falls du nach Rajasthan oder Agra im Winterhalbjahr gehst, so packe unbedingt für die Abendstunden noch eine Jacke ein. Ich habe immer eine leichte Daunenjacke mit. Tagsüber ist es zwar bis zu C°30+, doch Nachts wird es sehr kalt. Und da viele Restaurants draussen sind, brauchst du Abends eine Jacke.

Packliste Allgemein:

Kleidung über die Schultern und Knie für Tempelbesuche

Trinkflasche und Wasserfilter

Socken für den Tempelbesuch (wenn der Boden dreckig, zu heiss oder zu kalt ist)

Regencape oder Schirm, selbst in der Wüste von Rajasthan kann es in der Trockenzeit einmal regnen)

Zusätzliches verstecktes Portemonnaie zb für den Bauch oder eine andere Tasche

Mückenspray für die Haut und Kleidung. Sonnencreme

Toilettenpapier

Packliste Safaris:

Staubtuch für Safaris

Safarikleidung in gedeckten Farben

Falls du Wanderungen machst würde ich dir noch zusätzlich empfehlen:

Geschlossene Schuhe für Dschungelwanderungen

Zeckenkarte oder Zange

Blutegelsocken für Wanderungen in der Regenzeit

Stirnlampe für Nachtsafaris

Packliste Strandferien:

Strandtuch oder Strandkleid für öffentliche Strände (Inderinnen gehen in den Kleidern baden)

Wasserdichter Packsack wenn es ans Meer geht, wo die Wertsachen ins Wasser mitgenommen werden können

Taucherbrille (ev. Schnorchel): Kann nicht gemietet werden und da die Wellen oft stark sind, ist es mir so lieber…

Packliste Kamera:

Spiegelreflexkamera, Zoomobjektiv und lichtstärkeres Objektiv

kleine Aktionkamera (zum filmen), ev. Ersatzkamera

Polarisationsfilter, ev. ND Filter

Zusatzmikrofon und kleines LED Licht

Reinigungsset, Staubtuch

ev. kleines Reisestativ

Packliste Himalaya

Meine Packliste für die kälteren Regionen von Indien findest du bei meinen Tipps für eine Reise in den Himalaya.

Beitrag Reisetipps Himalaya

Ankommen in Indien:

Wenn du das eVisa für Indien erhalten hast, dann hast du schon eine grosse Hürde geschafft und schon einmal einen Einblick in die indische Bürokratie erhalten. Am entspanntesten war meine Einreise bis jetzt sicher am Flughafen Cochin. Hier hat es sogar Sofas zum warten vor der Immigration. Delhi und Mumbai sind ähnlich gross und auch ähnlich chaotisch. In Delhi musste ich mal 3 Stunden vor der Immigration warten, ich habe es jedoch auch schon in 30 Minuten geschafft. Hier habe ich dir einige Tipps für deine ersten Schritte in Indien:

Visa & Einreisekarte

Das eVisa gibt es für 30 Tage (zählt ab dem Tag der Einreise), 1 Jahr oder 5 Jahre (zählt ab dem Tag der Ausstellung). Es müssen sehr viele Fragen beantwortet werden und du brauchst ein 5x5cm grosses Foto plus ein pdf von deiner ersten Passseite. Am besten bereitest du alles vor und notierst dir auch deine provisorische Nummer, denn wenn du zum ausfüllen zu lange brauchst, fängst du nochmals von vorne an. Wichtig zu wissen ist noch, dass das Email mit deiner Bestätigung noch nicht das Visa ist, sondern du musst dich noch einmal auf der Webseite einloggen und erst dann kannst du das Visa herunterladen!
Die Einreisekarte kann frühstens 72h vor Einreise online ausgefüllt werden.

Auf dieser Webseite findest du alle Informationen : >Visa & Einreisekarte

Spezialgenehmigungen:

Für einige Regionen in Indien brauchst du Spezialgenehmigungen um einreisen zu können. In Arunachal Pradesh musste ich schon vor meiner Reise einen Antrag online einreichen, überall sonst hat diese das Reisebüro vor Ort mit meinem Pass besorgt. Normalerweise gibt es die Permits nur für Gruppen, doch die Reisebüros sind da erfinderisch und so kann es auch klappen wenn du alleine reist. In Ladakh wollten sie mich zwar einmal am Kontrollposten nicht durchlassen, nach 20 Minuten warten hat es dann aber doch geklappt.

Für diese Gebiete, in die ich schon gereist bin, brauchte es Spezialpermits: Arunachal Pradesh, Sikkim, Ladakh (Pangong Lake & Tsomoriri), Gujarat (White Ran)

ATM und Karten

In Indien gibt es in den grösseren Orten ATM`s an denen du Geld herauslassen kannst. Bei mir konnte ich in Nordostindien aber nur an einem ATM der SICI Bank Geld abheben. Maximal ist pro Abhebung 10’000RS erhältlich und 200RS werden an Gebühren erhoben. Bei den anderen Banken hatte die schweizer Mastercard nicht funktioniert. Darum würde ich dir empfehlen unbedingt noch Bargeld zum wechseln mitzunehmen.

In den grösseren Hotels kann gut mit Karte gezahlt werden. In Indien ist auch bargeldloses bezahlen auf dem Vormarsch, es gibt neuerdings sogar Kaffees an denen nur per App gezahlt werden kann.

Geld Wechseln

In den grösseren Touristenorten hat es überall kleine Wechselstuben die fast rund um die Uhr offen haben und wo du das Geld zu einem guten Kurs umtauschen kannst. Schweizerfranken sind da sehr gerne gesehen! Auf dem Flughafen ist der Wechselkurs sehr schlecht, aber nur dort bekommst du eine Bescheinigung und die brauchst du, wenn du das Geld zurücktauschen müsstest (darf nicht ausgeführt werden).
In abgelegenen Gegenden ist es schwieriger und du musst fragen wo gewechselt werden kann, denn dort sind die Geschäfte nicht gross angeschrieben. Sonntags haben diese meistens geschlossen!
Schweizerfranken konnten ich bisher überall wechseln, es braucht keine Dollar oder Euros.

Wifi

Die meisten Hotels haben kostenloses Wlan. Leider ist das oft sehr schlecht, selbst in den besten Hotels. Das verschicken einer 5MB Datei kann da schon mal 30 Minuten oder länger dauern.

So lohnt sich der kauf einer SIMkarte oder eine eSIM mit einem grossen Datenvolumen schon. Die SIMkarte ist in Indien sehr günstig, jedoch musst du sehr viele Daten von dir preisgeben und es werden auch Fotos gemacht. Falls du das nicht möchtest, so ist die eSIM eine gute Möglichkeit, sofern diese auf deinem Handy aktiviert werden kann.

SIM Karte

Am besten besorgst du dir die SIMKarte am Flughafen, auch wenn es etwas teurer ist. Aber bei umgerechnet CHF 5.- für 28 Tage unlimitierte Daten, da kann man also wirklich nichts sagen. Am Flughafen richten sie es dir direkt ein und aktivieren sie (das ist sehr kompliziert bis unmöglich um es selbst zu machen). Es werden Fotos von dir gemacht und du muss wieder einmal sehr viele Fragen beantworten.
Es gibt verschiedene Anbieter mit einem ähnlichen Angebot für Touristen. Airtel und Jiro sind die grössten und damit solltest du fast überall Netz haben. Der Airtelschalter befindet sich direkt nach dem Ausgang bevor die Taxis kommen.

Achtung Betrügereien!

Bis jetzt hatte ich noch nie grosse Probleme. Nur am Flughafen in Delhi haben sie schon einmal versucht mich zu betrügen. In 99% der Fälle sind die Inder aber wirklich sehr nett und ehrlich. Klar versuchen sie in einem Geschäft, einen möglichst hohen Preis zu erzielen und so musst du aktiv Handel! Dies meinen sie aber nicht böse, sondern Handeln gehört zur indischen Kultur. Für manche fühlt sich das dann aber wie ein Betrug an, doch du musst nach deinem Ermessen entscheiden, ob es dir zu dem Preis wert ist oder nicht. Sonst gehe einfach. Manchmal wird es dann günstiger. Mehr Shoppingtipps habe ich dir noch am Schluss.

Hier ein paar Beispiele wie schon versucht wurde mich übers Ohr zu hauen (hat aber nicht geklappt ;-)) oder was ich schon gehört habe, ist anderen Reisenden in Indien oder Asien passiert: Unbedingt lesen!

Achtung Geldwechseln:

Scam A: Zuwenig Geld
Ich habe immer wieder Reisende getroffen, die haben sich gewundert warum sie nicht mehr so viel Geld haben, obwohl sie noch nicht viel gekauf haben.
Das passiert so: In der Wechselstube am Flughafen hat es viele Leute, du musst auf dein Gepäck aufpassen, du bist müde, du musst deinen Pass abgeben (davon wird eine Kopie gemacht)… Diese Situation begünstigt natürlich einen Betrug. Der Geldwechselmitarbeiter zählt nach dem ganzen Papierkram vor dir den Geldbetrag ab und lässt ihn sogar noch durch eine Maschine. Dann denkst du natürlich, es stimmt! Du nimmst das Geld im Empfang und packst es ein, denn für z.B. CHF 100.- bekommst du 100`000RS und das sind einige Zentimeter Geld und so ein rechter Aufwand es nachzuzählen. Aber es wurde dir nur ein Teil des Geldes abgegeben! Der andere Teil ist hinter dem Tresen «heruntergefallen».
Darum immer das Geld selber nachzählen!!!
Mir ist dies so auch passiert beim namhaften Anbieter Thomas Cook im Flughafen Delhi! Ich bin aber nicht darauf reingefallen, ich habe nachgezählt. Obwohl der Mitarbeiter schon mit dem nächsten Kunden beschäftigtt war, hat er mir, als ich gesagt habe, es stimmt nicht, den fehlenden Teil kommentarlos ausgehändigt. Er wusste es ganz genau! Im Nachhinein habe ich mich gefragt, ob ich das hätte der Polzei etc. melden sollen… Aber wer will am 1. Tag schon ärger haben… Darum ist es mir wichtig, hier davon zu schreiben, dass niemand darauf reinfällt!

Scam B: Schlechter Wechselkurs
Frage vor dem Wechseln immer nach dem Kurs, denn nicht immer stimmt das Angeschriebe, fast immer bekommst du weniger. Sie sollen es am Rechner eingeben, dann weisst du ganz genau, wie viel du erhälst. It der Wechselkurs nicht gut, so kannst du immer noch weglaufen. Manchmal wird er dann auch besser…

Scam C: Wertlose Scheine
Die Geldscheine immer genau anschauen! Kaputte Scheine mit fehlenden Ecken immer gleich zurückgeben, denn diese nehmen sonst nicht einmal Bettler an. In der Wechselstube wissen sie aber genau, dass sie diese nicht abgeben dürfen, aber Touristen sind oft ahnungsloe Opfer.

Achtung bei TukTuks (und Taxis):

Scam A: Taxi zum Hotel
Ich habe folgendes schon gehört: Der Taxifahrer sagt dir während der Fahrt, dass dein gewünschte Hotel abgebrannt oder es wegen Demonstrationen etc. nicht zugänglich ist. Er bringe dich darum zu einer Reiseagentur oder direkt zu einem anderen Hotel. Das alles ist natürlich eine fette Lüge. Bestehe darauf zu deinem gebuchten Hotel gebracht zu werden. Gut ist es natürlich wenn du eine SIM-Karte hast um in dem Fall direkt das Hotel zu kontaktieren, dann wird sich der Taxifahrer hüten dich an einem anderen Ort hinzufahren.

Mein Tipps:
– Schauen vorher immer nach, wo dein Hotel liegt und verfolge die Fahrt mit Google Maps.
– Im Flughafen Dehli gibt es z.B. ein Taxiunternehmen bei dem man am Schalter den gewünschten Ort angibt und auch dort bezahlt. Du bekommt dann einen Fahrer zugewiesen. Hier ist dann dokumentiert wohin du fährst und mit wem. Die Taxis sind nicht die neusten und günstigsten, aber dafür ist es sicher!
– Oder buche direkt bei der Unterkunft oder dem Reisebüro einen Fahrer. DIeser erwartet dich dann am Flughafen mit Schild. In Delhi muss man dann aber etwas weiter bis zum Parkhaus laufen.

Scam B: Viel zu hoher Preis
Frage auch immer vorher danach dem Preis. Fast immer wird erwartet, dass du ihn herunterhandelst. Manchmal gibt es aber auch für Touristen Festpreise. In Ahmedabad hat so eine Tuktukfahrt immer 100RS gekostet. Wenn mehrere Personen mitfahren achte auch darauf ob der Preis pro Person oder pro Gruppe ist.

Scam C: Falscher Ort
Ich wollte zum Beispiel in Jaipur zum Affentempel, dem Shri Galta Peeth. Zum Glück habe ich mir den Tempel vorher angeschaut, wie der aussieht, denn mein Tuktukfahrer wollte mich bei einem anderen Tempel auf dem Weg viel früher herauslassen. Er behauptete, dies sei der Affentempel. Mit Ach und Krach hat er mich dann doch noch zum richtigen Tempel gefahren, doch da ich überhaupt keine Lust mehr hatte, mit ihm zurück zu fahren, habe ich ihm die Hälfte vom abgemachten Geld gegeben und bin in den Tempel, in der Hoffnung, dass er dann weg geht. Sonst Tuktuks immer erst am Ende der Fahrt bezahlen! So warten sie immer bis du zurück kommst! Glücklicherweise habe ich dann eine andere Reisende gefunden, der ich mich für die Rückfahrt anschliessen konnte. Hätte aber auch schief gehen können…
Ich zeige jetzt den Ort oft auf meinem Handy, damit die Fahrer nicht wieder behaupten können, ich hätte etwas anderes gemeint. Manchmal hat der Tuktukfahrer auch gleich die Navigation gestartet und das Handy als Navi benutzt, da er gar nicht wusste, wo dass das liegt…

Scam D: Souvenierfahrt anstatt Stadtbesichtigung
Du möchtest eine Stadtrundfahrt machen, doch anstatt zu den Sehenswürdigkeiten fährt dich dein Tuktukfahrer nur zu Souvenirgeschäften. Diese sind dann oft sehr teuer, denn du kannst dir sicher sein, dein Tuktukfahrer bekommt dann eine Provision und Tee im Hinterzimmer. Möchtest du keine Souveniershops besuchen, so sage das ganz klar am Anfang bei den Preisverhandlungen, denn so wird die Fahrt etwas teurer werden, da der Tuktukfahrer weiss, dass er keine Mehreinnahmen von den Shopps hat, doch ist es so Fair auf beiden Seiten.

Scam E: geschlossene Sehenswürdigkeit
Es soll Taxi oder Tuktuk Fahrer geben, die einem angeben, dass die gewünschte Sehenswürdigkeit momentan gerade geschlossen sei, er aber einen anderen, besseren Ort kennt, der weiter entfernt liegt. Dadurch wird die Fahrt natürlich teurer

Achtung in Souvenirgeschäften:

Diese Tipps findest du am Schluss bei den Shoppingtipps.

Deine weiterreise in Indien per Flugzeug

Wer von Europa direkt nach Indien mit Swiss, Lufthansa oder Air India fliegt, der kommt meistens um Mitternacht in Indien an. Die innerindischen Weiterflüge ab der Domestik-Terminals starten jedoch erst am frühen Morgen. Entweder legst du nun einen längeren Aufenthalt ein, um dir die Stadt anzusehen, oder aber du übernachtest im Flughafen oder in der Nähe. Hier sind meine Erfahrungen:

Stopover am Flughafen Delhi:

Was machst du wenn du 6h oder mehr Aufenthalt in Delhi hast? Meistens musst du für das Einreiseprozedere in Delhi mit ca. 1h rechnen, im Sommer ging es aber auch schon einmal viel schneller, doch habe ich auch schon 3h gewartet. Dann lohnt sich die Fahrt in ein Hotel nicht mehr. Ich habe jetzt schon 3x die Nacht am Flughafen verbracht und habe mir eigentlich geschworen nie wieder… Aber die Fahrt in ein Hotel ist einfach aufwendig (Taxipreis aushandeln etc.), es geht mindesten15-30 Minuten und es muss zudem ein Hotel sein, dass 24h offen hat. Diese sind entweder grausam teuer, liegen in einem gefährlichen Viertel oder haben mieseste Bewertungen…

In folgenden Hotels habe ich schon übernachtet:
– Cardinal Express Oxmo. Dieses kleine Hotel kann ich vom Preis her und der Distanz sehr empfehlen.
– Ibis New Delhi Airocity und Red Fox Hotel Airocity. Metro gleich daneben um selbständig in die Stadt fahren zu können.
– Tree of Life. Homestay im Stadtteil Sakret, etwa 30 Minuten vom Flughafen entfernt. Ruhige Gegend. Metro zu Fuss erreichbar. Gute Option für ein Tageszimmer vor dem Rückflug.
– For Points By Sharaton, Airport Highway. Etwas teurer, relativ abgelegen.

Im Domestik-Terminal hat es ganz am Ende recht bequeme Liegen, gäbe es nicht alle 10 Minuten laute Lautsprecherdurchsagen und wäre es nicht auf Eiszeittemperatur klimatisiert, liesse es sich hier sehr gut aushalten.

Du siehst, ich habe leider noch nicht den perfekten Übernachtungsort gefunden. Falls du eine gute Lösung hast, freue ich mich über deine Nachricht.

Stopover am Flughafen Mumbai:

Ich bin schon 2x über Mumbai geflogen und beide Male hatte ich einen längeren Aufenthalt, da Flüge nach Europa meistens in der Nacht ankommen und abfliegen. Beim Stoppover über Nacht habe ich mich direkt im Flughafenhotel einquartiert. Das ist zwar auf den ersten Blick teuer, jedoch verliert man keine Zeit mit Taxifahrten in günstigere Quartiere, denn auch in der Nacht hat es viel Verkehr in Mumbai.

Bei meinem Aufenthalt über den Tag habe ich ein Hotel am Junjunu Beach gewählt, um etwas Meerluft zu schnuppern. Baden würde ich dort aber nicht empfehlen, denn das Wasser (und auch der Strand) sind sehr dreckig. Aber es war sehr interessant den tausenden von Besuchern zum Sonnenuntergang zuzuschauen. Obwohl der Strand direkt an den Flughafen grenzt, dauert die Fahrt auch Nachts mindestens 1h.

Mit anderen Fluggesellschaften, wie Emirates, ist es möglich erst am frühen Morgen in Indien zu landen. Dann ist ein Weiterflug direkt möglich. Ich würde aber mindestens 4-5h Aufenthalt einrechnen, denn für die Immigration und den Wechsel auf das Domestik-Terminal (mit Security Check) brauchst du Zeit. Zudem ist es oftmals nicht möglich, dass dein Gepäck direkt durchgecheckt wird. Du musst es an deinem ersten Flughafen in Indien in Empfang nehmen und wieder einchecken.

Deine weiterreise in Indien per Fahrzeug

In einigen Regionen in Indien kannst du dich gut mit dem öffentlichen Verkehr mit Zügen und Bussen oder mit Taxis und TukTuks fortbewegen. Andere, abgelegenere Gebiete, sind jedoch nur mit privaten Fahrzeug und Fahrer empfehlenswert. Hier habe ich dir die Optionen aufgeführt:

Taxi, TukTUk

Für kurze Strecken bietet sich eine Tucktuckfahrt an, denn das ist relativ günstig und sehr abenteuerlich. Tuktuck Fahrer warten an vielen Orten auf Kundschaft. Sie können auch für den ganzen Tag gebucht werden und dir die Umgebung zeigen.

Für längere Strecken oder mit viel Gepäck würde ich jedoch ein Taxi empfehlen. Uber und Ola seien in Indien die bekanntesten Taxiapps, ich habe es dort aber noch nie ausprobiert.

Preis der Fahrt immer vorher abmachen!

Fahrer

In Indien wird auf der linken Seite gefahren und der Verkehr ist teilweise chaotisch. Ein Fahrer ist da Goldwert um abgelegene Ziele zu erreichen oder viele Zwischenstopps auf der Route einzulegen.
Ein Fahrer kann über das Reisebüro oder vor Ort für ein oder mehrere Tage organisiert werden.
Frage bei der Buchung wie die Unterkunft und Verpflegung für den Fahrer geregelt ist, damit du sicher kein schlechtes Gewissen haben musst. Bei mir hat einer der Fahrer immer im Auto geschlafen und das nicht, weil er kein Geld für eine Übernachtung erhalten hätte, sondern weil er auf die Hochzeit der Tochter alles gespart hat. Ein zusätzliches Trinkgeld von 500-800RS pro Tag ist aber angemessen.

Zug und Bus

Ich bin mit beidem schon gefahren, sogar über Nacht, und kann nichts nachteiliges sagen. Alle waren relativ pünktlich, grosser Luxus ist aber nicht zu erwarten. Etwas umständlich ist auch das Besorgen der Tickets und das Suchen vom richtigen Zug oder Bus, gerade in grösseren Orten. Dort können aber die Tickets über ein lokales Reisebüro gegen eine geringe Gebühr organisiert werden.
Im Zug gibt es verschiedene Klassen. In den klimatisierten Abteilen ist es sehr kalt und die Fenster lassen sich nicht öffnen. Bei den unklimatisierten Zugabteilen fehlen hingegen meistens die Scheiben und die Fenster sind vergittert. Zum fotografieren ist leider beides nicht optimal.
Da der Zug ununterbrochen hupt unbedingt Oropax bei Nachtfahrten mitnehmen.

Die schönsten Zugstrecken von Indien

Indien ist ein Paradies für Zugfans, denn der Zug verbindet fast alle Landesteile. Indien hat das viertgrösste Eisenbahnnetz der Welt. Es umfasst über 65`000 Kilometer Gleise und über 7`000 Bahnhöfe, die für den Personen- und Güterverkehr genutzt werden. Jeden Tag fahren ungefähr 12`000 Reisezüge. Noch etwa 40 Dampflokomotiven sind in Indien im Einsetzt, der Rest sind Elektro- und Diesellokomotiven. Indische Züge können, wie ich selber schon gezählt haben, über 50 Waggons ziehen. Eine Zugfahrt in Indien ist darum ein Erlebnis und entgegen vieler Vorurteile sind sie auch relativ pünktlich.

Hier möchte ich dir 4 ganz spezielle Zugstrecken vorstellen, die durch eine wundervolle Landschaft in die Berge führen. Sie wurden von den Engländern in Betrieb genommen und dienten dem Transport von Tee und Menschen in die Hillstations, kühleren Orten in den Bergen.

Auf diesen Strecken ist eine Platzreservation empfehlenswert, da die Züge sehr begehrt sind und mit Dampflock nur zu gewissen Zeiten verkehren.

TAMIL NADU

Nilgiri Mountain Railway

Die Nilgiri Mountain Railway fährt in den Nilgiri Bergen von Tamil Nadu in Südindien. Sie führt hoch zur Hillstation Udagamandalam (Ooty), ein bekanntes Teeanbautgebiet. Sie ist die einzige indische Zahnradbahn. Die Nilgiri Mountain Railway ist eine der ältesten Bergbahnen in Indien. Sie wurde schon seit 1845 geplant und 1899 von den Briten nach Plänen des Schweizers N. Riggenbach fertiggestellt. Die Bahn ist seit 2005 ein UNESCO Weltkulturerbe. Unterhalb von Coonoor sind Dampflokomotiven im Einsatz.

Ooty – Coonoor – Mettupalayam, 4-5 Stunden

WEST BENGALEN

Darjeeling Himalayan Railway

Die Bahnstrecke wurde zwischen 1879 und 1881 gebaut und führt vom Tiefland von Shiliguri bis nach Darjeeling und diente dem Teetransport. Der Toy Train, wie der Zug noch genannt wird, überwindet auf einer Fahrt von 7-8 Stunden auf einer Länge von 86km einen Höhenunterschied von über 2000m. Die Strecke führt über 554 Brücken und nur durch einen einzigen kurzen Tunnel. Bis heute werden die Personenzüge zwischen Darjiling und Ghum von Dampflokomotiven gezogen. Diese Strecke wird auch von den Touristen bevorzugt, da die anderen Teile oft wegen Erdrutschen gesperrt sind. Die Bahn ist seit 1999 Welterbe der UNESCO.

Darjeeling – Ghum – Darjeeling, 1h 40min

HIMACHAL PRADESH

Kalka-Shimla Railway

Die Schmalspurbahn führt vom Tiefland nach Shimla, der Hauptstadt des Bundesstaates Himachal Pradesh. Die Strecke ist insgesamt 96,5 Kilometer lang und überwindet einen Höhenunterschied von 1420m. Zusätzlich zu der grossen Steigung werden auf der relativ kurzen Strecke insgesamt 864 Brücken (viele davon Viadukte), 102 Tunnel, 919 Kurven sowie 18 meist kleinere Bahnhöfe passiert bzw. durchfahren. Insgesamt dauert die Fahrt etwa 5–6 Stunden. Die Bahn ist seit 2008 Welterbe der UNESCO. Ich habe die Fahrt von Solan nach Shimla mitgemacht.

Kalka – Shimla, 5-6 Stunden

HIMACHAL PRADESH

Kangra Valley Railway

Die Kangra Valley Railway ist eine Schmalspurbahn am Südhang des Himalayas. Die Bahn beginnt in Pathankot im Bundesstaat Punjab und führt über 164 km nach Joginder Nagar im Bundesstaat Himachal Pradesh. Auf einer Länge von 164 km überwindet sie einen Höhenunterschied von 689 Meter. Sie hat zwei Tunnels und mehr als 900 Brücken. Für den Personenverkehr wurde die Strecke 1929 eröffnet. Ich bin ein Teilstück mitgefahren.
Es gibt Pläne die Bahnlinie bis nach Mandi zu verlängern, von wo es einmal Anschluss bis nach Leh geben soll….

Pathankot – Joginder Nagar, 6-8 Stunden

Einige Reisetipps – wichtig zu wissen

Indien hat ein paar Eigenheiten, und diese, sowie einige nützliche Tipps möchte ich dir hier vorstellen. Weitere Fragen und Antworten gibt es zum Schluss.

Nein und Ja

Unterschiedliche Kopfgesten
Wenn ein Inder mit dem Kopf von rechts nach links wackelt, dann heisst das nicht nein, sondern ist eine Form der Zustimmung. Das kann aber gut mit unserem Kopfdrehen für Nein verwechselt werden.

JA=NEIN
Viele Inder sagen nicht nein, und das kann manchmal sehr frustrierend sein.
Ein Beispiel: du fragst im Restaurant ob sie ein Cola haben. Sie sagen Ja (obwohl sie gar keines haben). Jetzt wartest du, denn entweder gehen sie zum nächsten Shop und kaufen eines, oder aber du wartest und wartest und es wird nie eines kommen. Hätten sie nein gesagt, so hättest du ja etwas anderes wählen können, doch so weisst du nicht, wo das Problem liegt und denkst, sie hätten dich vergessen.
Tipp: kommt z.B. das bestellte Getränk lange nicht, versuche es einmal mit einem anderen Getränk.
Mir wurde aber auch schon einmal eine Kokosnuss frisch von der Palme gepflückt, das hat dann auch ein Weilchen gedauert.

Ortsangaben
Auch wen man nach dem Weg fragt, dann sagen sie dir lieber eine falsche Richtung, wie wenn sie sagen würden, sie wissen es nicht… Also Ortsangaben immer mit Vorsicht geniessen und lieber noch bei jemanden anderen nachfragen.

Entfernungen und Zeit

Inder haben ein etwas anderes Zeitempfinden wie wir. Wenn du darum zb. fragst, wie lange es geht einen bestimmten Ort zu erreichen, und sie sagen nicht lange, so frage unbedingt nochmals nach, ansonsten kann sich ein vermeintlich kurzer Ausflug ins Nachbardorf zu einem Tagesausflug ausdehnen.
Auch klar dürfte sein, dass es Inder nicht so genau nehmen mit der Uhrzeit wie wir Schweizer.

Reiseplanung

Da die Inder gerne am Wochenende verreisen, und Museen und Touristenorte auch einmal an 1-2 Tagen in der Woche geschlossen sein können, lohnt es sich dies bei der Planung zu berücksichtigen. Auch rund um Feiertage kann vieles geschlossen sein. Eine Safari in den Nationalparks würde ich möglichst nicht an einem Samstag oder Sonntag machen. Dann hat es immer sehr viele indische Touristen, die recht laut sein können.
Ich versuche immer längere Transfers aufs Wochenende zu legen.

Öffnungszeiten

Die Öffnungszeiten sind in Indien nicht einheitlich geregelt, sondern unterscheiden sich je nach Region. Meistens sind Geschäfte am Sonntag geschlossen, in muslimischen Regionen aber öfters am Freitag und z.B. in Arunachal Pradesh hat jeder Ort einen anderen freien Tag.
In sehr touristischen Regionen wie z.B. in Rajasthan (Jaipur, Udaipur, Jodhour oder Jaiselmeer) oder in Dehli, Agra, Cochin etc. haben Souvenirgeschäfte die ganze Woche auf.

Eintritte

Für uns ist dies etwas ungewöhnlich, aber in Indien zahlst du für fast alles einen Eintritt. Wenn du also z.B. zu einem Wasserfall gehst, dann hat es sicher irgendwo ein Tickethäuschen vom nahen Dorf. Aber der Eintritt ist oft sehr gering. Es gibt aber auch Orte da werden Touristen richtiggehend abgezockt, da kann es pro Sehenswürdigkeit schon mal bis zu 800RS kosten, während die Inder nur einen Bruchteil bezahlen. Zum Glück ist dies aber eher eine Ausnahme.

Fotografieren

Nicht überall ist das fotografieren mit Kamera erlaubt oder kostenlos. Oftmals musst du ein Ticket für die Kamera kaufen, das bewegt sich meistens zwischen 100-500RS. In Nationalparks kann die Kamera aber auch schon bis zu 2000RS kosten. Dort macht es bei der Reiseplanung Sinn abzuklären, ob das Ticket pro Safari gilt oder pro Tag.
In Tempeln und vor allem beim fotografieren von Menschen ist es anständig wenn du vorher nachfragst ob es ok ist. Manchmal verlangen sie auch Geld fürs fotografieren 10-100RS.
Inder lieben Selfies, deshalb wirst du sicher auch viele Male fotografiert werden…

Toiletten

Die öffentlichen Toiletten sind in Indien meistens gar nicht so übel. Oft gibt es dort aber keinen «Trohn» , sondern es hat asiatische Hocktoiletten. Hier wird dann oft manuell mit dem Wasser aus einem Wasserfass gespült. Ich muss sagen, ich mag diese Toiletten, denn meistens sind sie sehr sauber. Schuhe und Hosen, die den Boden nicht berühren, sind aber von Vorteil. Das Toilettenpapier muss selber mitgebracht werden, aber darf nicht in die Toilette geschmissen werden! Oftmals ist die Toilette ausserhalb in einem separaten Häuschen untergebracht. In den Hotels gibt es aber ganz normale westliche Toiletten.

Indische Bürokratie

Was ich schon alles für Formulare bei der Ankunft in einem Hotel oder an anderen Orten ausgefüllt habe…
Überall brauchen sie auch eine Kopie von meinem Pass und Visum, das sie selber vor Ort machen

Damit ich es schneller ausfüllen kann, mache ich mir immer einen kleinen Spick mit den wichtigsten Zahlen (Passnummer, Visanummer, Ablaufdatum etc) und den nächsten Orten und Hotels

Safaris und Tierbeobachtungen

In Indien gibt es sehr viele Nationalpärke und Schutzzonen und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Nachfolgend einge meiner schönsten Tiersichtungen und weiter unten ein kleiner Teil meine fotografierten Tiger. Möchtest du mehr über Safaris wissen, so lese meinen Reisebericht von Assam und dem Kaziranga Nationalpark, dort beantworte ich viele Fragen rund um die Safaris.

zum Reisebericht Assam und Kaziranga

Die schönsten Nationalpärke von Indien

Hier möchte ich dir meine Top 5 meiner besuchten indischen Nationalpärke zeigen.
Die besten Tiersichtungen hast du sicher in den meisten Gebieten in der Trockenzeit, da dann die Bäume nur noch wenige Blätter haben. Ich habe dies z.B. selbst schon im Corbett Nationalpark erlebt, den ich im Oktober gleich nach seiner Eröffnung nach dem Monsun besucht habe. Alles ist wunderschön grün, doch dadurch können sich die Tiere wunderbar verstecken und sind so für meine Kamera unsichtbar.

ASSAM

Kaziranga Nationalpark

Der Kaziranga Nationalpark zählt für mich zu einem der schönsten Nationalpärke, die ich in Indien besucht habe. Wunderschöne Landschaft und sehr viele Tiere, vom kleinen Kingfisher über den Hornbill, Barasinga, Elefanten bis hin zum Panzernashorn. Und ich habe nicht nur eines gesehen, sondern dutzende! Und on Top auch noch zwei Tiger!

Nashorn, Tiger, Elefant, Wasserbüffel, Barasinga, Hornbill

MADHYA PRADESH

Bandhavgarh Nationalpark

Dieser Nationalpark bleibt in meinem Herzen verwurzelt, denn nach vielen vergeblichen Fahrten habe ich ihn hier das erste Mal gesehen, den König des indischen Dschungels, den bengalische Tiger. Diese erste Begegnung hat den Bann gebrochen, seither durfte ich schon viele Tigerbegegnungen erleben.

mehrere Tiger, Hirsche, Languren

GUJARAT

Gir Nationalpark

Löwen gibt es doch nur in Afrika – aber nein – auch in Indien ist der Löwe Zuhause. Heute gibt es aber nur noch eine kleine Population im Herzen von Gujarat im Nordwesten von Indien. Im Sasan Gir Nationalpark können diese majestätischen Tiere entdeckt werden.

Asiatischer Löwe, Sambar, Hirsche

KARNATAKA

Nagarhole Nationalpark

Diesen Nationalpark in Südindien habe ich gar schon zwei Mal besucht und hier ist auch meine Leidenschaft für Safaris und dem fotografieren von Tieren erwacht. Bei meinem ersten Besuch haben gerade die grossen Bambuswälder geblüht, ein Festschmaus für grosse Elefantenherden. Bei meinem zweiten Besuch 10 Jahre später waren nur noch wenige Elefanten da, dafür aber eine Tigerfamilie.

Elefanten, Tiger, Wasservögel, Axishirsche

GUJARAT

Blackbucknationalpark

Ich muss zugeben, vom diesem kleinen Nationalpark habe ich wenig erwartet. Doch hier habe ich nicht nur grosse Herden von den majestätischen Blackbuck-Antilopen mit ihren imposanten Hörner beobachten können, sondern ich habe zum ersten Mal einen Wolf und Hyänen gesehen.

Blackbuck-Antilopen, Wolf, Hyäne, Schlange

Hoteltipps für Indien:

Ich durfte schon in so vielen schönen Unterkünften übernachten – vom einfachen Homestay bis hin zum Heritagehotel oder Palast. Normalerweise reise ich eher einfach und mit kleinem Budget, doch manchmal darf das Hotel auch etwas teurer sein, sei es Aufgrund seiner Lage, seiner Geschichte oder Ausstattung. Hier möchte ich dir einige besondere Hotels und Unterkünfte in Indien vorstellen*. Ich habe sie in die Kategorien Urlaubshotels, Palasthotels, Stadthotels, Safarihotels und Naturhotels eingeteilt: Weitere schöne Unterkünfte empfehle ich auch in meinen Reiseberichten.

*Keine Werbung da alles selbstbezahlt. Ich kann auch keine Garantie übernehmen, dass die Hotels immer noch gleich schön/gut sind wie zu meinem Besuch.

KERALA

Kanan Beach Resort

Meerblick direkt vom Bett aus! Ein kleines Paradies direkt am schönen, ruhigen Strand. Natürlich hat es auch einen Pool.

KERALA

Coconut Lagoon

Wunderschönes Hotel direkt an den Backwaters mit schönen Holzbungalows in einem grossen Garten mit Pool.

KERALA

Nattika Beach Resort

Schönes Hotel an einem ruhigen Strand an dem auch schwimmen möglich ist. Vegetarisches Ayurvedabuffet.

KERALA

The Travancore Heritage

Wunderschöne Bungalows im Kerala-Styl über den Klippen und dem Strand. Hier hat es aber oft sehr hohe Wellen.

RAJASTHAN

Neemrana Fort-Palace

Unglaubliches Palasthotel mit verwinkelten Gängen und unzähligen Terrassen auf 14 Ebenen. Es wurde 1464 als Festung erbaut. Nach dem Verfall wurde die Ruine 1986 restauriert und als Hotel eröffnet.

GUJARAT

Darbargadh Palace

Im kleinen Ort Poshina ist es nicht nur möglich im Palast vom Maharadscha zu wohnen, sondern er unternimmt auch höchstpersönlich Ausflüge mit seinen Gästen. Was für ein Erlebnis!

HIMACHAL PRADESH

Taragarh Palace Hotel

Es wurde in den 1930er Jahren als Sommerresidenz für den Nawab von Bhawalpur erbaut. 1951 erwarb die königliche Familie von Jammu & Kashmir das Anwesen und wandelte es 1971 in ein historisches Hotel um.

MADHYA PRADESH

Amar Mahal

Der Amar Mahal ist ein Palast in Orchha. Der älteste Teil stammt aus der Bundela-Ära, der neuere Teil wurde 1895 im Rajput-Palaststyl hinzugefügt. Grosser Innenhof.

GUJARAT

French Haveli

Es ist ein150 Jahre altes Herrenhaus, einer wohlhabenden Familie. Es liegt mitten in der Altstadt von Ahmedabad (nur zu Fuss und mit dem TukTuk erreichbar.) Verwinkelte Zimmer, steile Treppen.

RAJASTHAN

Alsisar Haveli Jaipur

Es wurde 1892 als traditionelles Herrenhaus im Rajasthani-Stil erbaut und war ursprünglich eine zusätzliche Residenz für den Thakur von Alsisar in der Geschäftsstadt Jaipur.

UTTARAKHAND

Hari Ganga Niwas

Direkt am Ganges mitten in Haridwar liegt dieses ehemalige Gästehaus vom Maharadscha. Erbaut wurde es 1913. Das Zentrum von Haridwar ist zu Fuss zu erreichen.

RAJASTHAN

Pal Haveli

Mitten in der Altstadt von Jodhpur. Vom Dachrestaurant blick auf das Mehrangarh Fort. Wurde 1847 erbaut und diente über 150 Jahre lang der Fürstenfamilie als Residenz.

KERALA

Wayanad Wild

Mitten im Dschungel. Vor dem Balkon kommen Black Languren und Malabar Squirell zu Besuch. Ganz tolle Nachtsafari durch den Hotelgarten. Birdwatching und Wanderungen.

ASSAM

Mandu the Escape

Hotel am Rande von Kohra im Kaziranga Nationalpark mit grossem Garten und Teeplantage. Neben Bungalows hat es auch Luxus-Zelte zum übernachten.

GUJARAT

Gir Birding Lodge

Hotel auf einer Mangoplantage direkt am Sasan Gir Nationalpark. Birdwatchingtouren und Farmbesuch mit dem hoteleigenen Naturalisten.

MADHYA PRADESH

Tuli Tiger Resort

Schönes Safarihotel direkt beim Kahna Nationalpark. Ich habe im Haus Termitenhügel übernachtet, das Haus hat nicht nur so geheissen, sondern war auch von ihnen bewohnt!

KERALA

Parison Plantation

Hier übernachtest du mitten auf der Teeplantage im kolonialen Bungalow. Teeplantagen- und Teefabrikbesuch.

KERALA

After the Rains Resort

Mitten in der Natur und sehr abgelegen und ruhig. Unheimlich gutes Essen. Gartentour mit dem Naturalisten. Affenbesuche.

ASSAM

Hill Mynah Bamboo Resort

Direkt am Ufer vom Brahmaputra beim Pobitora Wildlife Sanctuary. Die Hütten und auch das Restaurant bestehen aus Bambus.

KARNATAKA

Evolve Back Coorg

Wunderschönes Hotel auf einer Kaffeeplantage. Touren über die Plantage mit dem Naturalisten. Jetzt unter neuer Leitung.

Meine Shoppingtipps in Indien:

Handeln gehört zum Einkaufen in Indien dazu. Nicht gehandelt werden muss jedoch in den Geschäften von Nordostindien. Dort sind so gut wie überall die Preise angeschrieben. Das finde ich persönlich viel besser, denn ich handle nicht so gerne…

Wie handle ich (richtig?):

Hier als Beispiel der Kauf von einem blauen Schal:
Ich frage zuerst einmal nach dem Preis. Oftmals aber nicht von dem Gegenstand, denn ich unbedingt will (blau), sondern von einem anderen (grün).
Dann handle ich etwas runter, je nach gesagtem Preis 50% oder weniger. Der Verkäufer wird jetzt wieder einen höheren Preis nennen, so geht das einige Male hin und her.
Danach frage ich nach dem Preis vom blauen Schal, denn ich möchte. Da der Verkäufer dann aber denkt, ich nehme den blauen Schal (den ich aber eigentlich will) nur als Alternative, da mir der Grüne zu teuer ist, ist der Blaue dann manchmal günstiger. Das ganze hin und her braucht aber Zeit.
Irgendwann wird der Händler nicht mehr weiter mit dem Preis runtergehen und dann muss ich entscheiden, ob der blaue Schal es mir wert ist oder nicht. Wenn er mir aber immer noch zu teuer ist, und ich ihn nicht unbedingt will, dann gehe ich. Manchmal kommt mir dann aber der Verkäufer nach und gibt mir einen besseren Preis. Dann war der vorherige Preis immer noch zu hoch.

Bessere Preise gibt es oft auch wenn du mehrere Gegenstände nimmst.

Achtung, Betrügereien rund um Souvenirs:

Scam A: Teure Geschäfte
Der Taxi oder Tuktukfahrer bringt dich zu Shops, die oft viel teurer sind als normale Läden, da er dann auch noch Provision erhält. Oft sind das Shops mit fixen, aber sehr überteuerten Preisen. Wenn man etwas bestimmtes sucht, lohnt es sich manchmal, diese in kauf zu nehmen. Ein guter Tuktukfahrer kennt viele Geschäfte. Wichtig ist mit ihm zu reden und zu sagen, was du möchtest. Ist der Preis sehr günstig, so kannst du aber sicher sein, dass er dich zu teuren Shops führt. Macht er einen normalen Preis dann bringt er dich sicher auch noch zu Geschäften wo er eben keine oder nicht so eine hohe Provision erhält.

Scam B: Falsche Ware
Lass deine Ware nach dem Kauf nicht aus den Augen. Manchmal versuchen sie dir ein minderwertigeres, ähnliches Produkt einzupacken, dass z.B. kleine Fehler oder Dellen hat!

Scam C: Falsche Qualitäten
Pashmina ist kein Kashmir, viele Händler möchten dir das aber weismachen. Echte Kashmirschals von super Qualitäten haben auch in Indien ihren Preis und dafür sind locker über 6500RS fällig. Für einen normaler Pashminaschal habe ich meistens um die 700RS bezahlt, gab aber auch schon günstigere oder teurere… Es gibt hier schon sehr unterschiedliche Qualitäten.

Vergleiche ruhig bei deiner ersten Reise einmal Preise und Geschäfte miteinander und frage auch nach dem Preis von Gegenständen, die dir gar nicht gefallen. So bekommst du aber ein Gefühl für die Preise und das Handeln. Falls du etwas aber unbedingt willst, dann kaufe es, denn du weisst nie, ob du es auch noch an einem anderen Ort findest!

Schöne und möglichst Autofreie Shoppingstrassen, sogenannte Bazaars oder Malls für Souvenir, Alltagsgegenstände und Kleidung gibt es in Leh, Cochin, Udaipur, Jaipur, Jodhpur, Jaisselmeer, Shimla, Gangtok, Dharamsala, Darjeeling… Oftmals gibt es auch bei Sehenswürdigkeiten, wie dem Taj Mahal, viele Souvenirshops.

Tee

Besten Tee gibt es natürlich direkt auf den Teeplantagen zu kaufen. Diese findest du in:
– Darjeeling (Westbengalen)
– Assam
– Munnar und Wyanad (Kerala)
– Ooty Udagamandalam (Tamil Nadu)

Gewürze

Die besten Gewürze findest du natürlich in Südindien, dort wo z.B. der Kardamom wächst. Besonders bekannte Gewürzanbaugebiete sind Thekkady und Wayanad in Kerala. Auch eine grosse Auswahl bekommst du auf dem Gewürzmarkt in Delhi.

Kleidung und Schals

Besonders gut gefällt mir Cochin und
Udaipur zum einkaufen, denn hier gibt es verschiedenste Geschäfte nahe beieinander und es macht Spass durch die Einkaufsgasse zu schlendern. In Leh bekommst du Kashmirshals in einer wirklich guten Qualität. In Jaipur gibt es ebenfalls eine grosse Auswahl an Pashminaschals.

und zuletzt noch ein paar Fragen und Antworten zu Indien

Wann ist die beste Reisezeit für Indien?

Grundsätzlich kann Indien das ganze Jahr über bereist werden, denn das Land ist gross und die Landschaft abwechslungsreich, so geht es von Meereshöhe bis hinauf auf 7000 Meter. Diese Bergregionen werden z.B. vom Monsun verschont, weshalb eine Reise nach Ladakh gut zwischen Juni und August möglich ist, wenn andere Regionen unter den Monsunwassermassen abgeschnitten sind.
Für die meisten Regionen ist aber von Oktober bis März die beste Reisezeit, dann ist es trocken und nicht gar so heiss wie von April bis Mai. Auch die Nationalpärke haben nun geöffnet.

Wie sind die Strassen in Indien?

Auf meiner ersten Reise durch Karnataka da war die Fahrt von Mysore zum Nagarhole Nationalpark eine Tagesfahrt. Alles Schotterstrassen! Zwischen Ochsenkarren, abenteuerlich beladene Fahrräder, Tuktuks und Lastwagen mussten wir uns einen Weg suchen. Heute ist dies jedoch eine gute Strasse und laut Google Maps hat man noch genau 90 Minuten fahrt! Indien hat sich da schon recht weiterentwickelt und die Strassen sind viel besser geworden. Ich als Fotografin schreibe das schon etwas mit einem weinenden Auge, denn leider ergeben sich Heute auf einer Fahrt nicht mehr so viele fotogene Szenen. Aber keine Angst, es gibt sie immer noch – Ochsenkarren, auf dem Dach oder sogar der Motorhaube mitfahrende Reisende und vieles mehr. Aber es gibt auch mehr Autobahnen… Dort kann ich einmal im Auto entspannen und meine Kamera beiseite legen.
Grundsätzlich würde ich sagen, dass die Strassen um die Städte sehr gut, und in abgelgenen Gebieten und in den Bergen kann es auch noch schlechte Strassen geben, vor allem nach dem Monsun, wenn es Erdrutsche gegeben hat.
Mit Stau durch Baustellen ist überall zu rechnen.

Braucht es einen Strom-Adapter für Indien?

In den indischen Hotels hatte ich bisher so gut wie immer eine «schweizer» Steckdose mit 2 Löchern. 3-er Stecker können hier also nicht eingesteckt werden. Einen Adapter hätte ich bisher so gut wie nie gebrauchen können. Aber eventuell gibt es Bundesstaaten, wo dies anders ist….

Es hat aber oft nicht so viele «europäische» Steckdosen, denn sie haben auch noch ein anderes System für dicke Stecker, und wenn ich Akkus, Handy etc. aufladen musste, war ich immer froh um einen Mehrfachstecker.

Was an den indischen Steckdosen auch noch etwas speziell ist, ist, dass es neben der Steckdose immer einen Schalter hat. So muss die Steckdose vor dem benützen eingeschaltete werden, sonst funktioniert sie nicht.

Wie viel Trinkgeld gibst du in Indien?

Ein privater Fahrer bekommt von mir je nach Strecke zwischen 500-800RS pro Tag, wobei ich es, wenn er es nicht anders möchte, immer am Schluss der Reise gebe.

Ein privater Guide erhält auch zwischen 300-1000RS, es kommt hier etwas darauf an, ob er den ganzen Tag dabei ist, oder nur bei einer Sehenswürdigkeit, oder mich sogar einige Zeit dauerhaft begleitet.

Auf Safaris bekommen die Fahrer, Naturalisten, Bootsführer, Ranger und Mahouts von mir natürlich auch ein Trinkgeld. Das ist bei mir unabhängig ob wir z.B. einen Tiger gesehen haben oder nicht, denn auch andere Tierbegegnungen sind es Wert. Wie viel ist aber immer schwierig zu sagen. 200RS für Mahout, 500RS für Guide pro Jeep/Safari, 200-500RS für Fahrer pro Jeep/Safari ist sicher ein guter Ansatz. Mehr geben darf man immer, weniger würde ich nicht. Sind noch andere, mir unbekannte Leute mit auf der Tour, so gebe ich meistens zwischen 100-300RS.

In den Hotels gebe ich um die 100RS pro Tag, da kommt es aber sehr auf den Service darauf an und ob es eine gemeinsame Tippbox hat oder nicht. Sonst erhalten Kofferträger etc. zwischen 20-50RS, genauso wie Kellner etc.

Gibst du etwas den Bettlern oder armen Menschen?

In Indien gibt es vor allem in den Städten sehr viele Bettler oder auch solche, die versuchen sich mit kleinen Jobs über Wasser zu halten, z.B. putzen sie bei roten Ampeln die Windschutzscheibe. Wem soll man was geben und wem nicht? Wer hat echte Not und wer ist einfach Teil einer Bettlermafia? Das ist für mich ein sehr schweres Thema.

Zudem hat in Indien das Geld einen ganz anderen Wert wie bei uns. Für manche ist da 500RS schon ein Vermögen, bei uns in der Schweiz reichen aber 5.- nicht mal für einen Kaffee… Und dort bekommst du dafür eine oder sogar mehrere komplette Mahlzeiten… Darum solltest du auch das berücksichtigen. Zuviel zu geben ist auch nicht gut.

Mir wurde vom Maharadscha von Poshina gesagt, dass ältere Frauen, die beim Tempel betteln, meistens das Geld wirklich gebrauchen können, da sie wahrscheinlich nicht von der Familie versorgt werden. Er selbst hat ihnen Geld gegeben. Kindern soll man jedoch als Tourist kein Geld geben, denn sonst gehen sie nicht in die Schule und werden aufdringlich bei Touristen. Er hat ihnen aber Kekse mitgebracht.
Ich habe oft Ricolas dabei (ohne Verpackung) und gebe diese, wenn ich z.B. in einem Homestay bin oder bei einer Familie eingeladen wurde. Einfach so verteile ich sie aber nicht.

In Gujarat haben wir z.B. ein sehr armes Dorf besucht, die Menschen haben uns gezeigt, wie sie Kunsthandwerk herstellen, und in der Zwischenzeit haben die Frauen und Kinder Waren ausgebreitet. Hier ist es für mich dann selbstverständlich, dass ich etwas kaufen, um so diese Menschen zu unterstützen und gleichzeitig ihr Handwerk zu wertschätzen. Und 100RS für einen Holzlöffel mit schöner Verzierung(um CHF 1.-) ist kein Wucher und bezahle ich gerne. Hier handle ich dann auch nicht.

Gibt es gefährliche Tiere in Indien?

Oh ja, in Indien gibt es gefährliche Tiere. Es gibt Tiger, Löwen, Leoparden, Elefanten, Nashörner, Krokodile, Schlangen, Spinnen, Skorpione, Mücken und vieles mehr. Normalerweise triffst du die aber nicht so einfach an, doch die Nationalpärke haben keine Zäune und so bleibt ein klitzekleines Restrisiko. Empfehlenswert ist es darum bei Nationalpärken, nicht einfach alleine durch die Gegend zu spazieren, sondern mit einem Naturalisten die Umgebung zu erkunden. Er kann dir auch noch viele Infos geben zur Fauna und Flora.
Vorsicht ist in Indien auch vor Hunden und Affen geboten, nicht immer sind diese so friedlich.

Und falls es dich interessiert, obige Tiere habe ich alle schon gesehen, näher oder weiter weg, auf Safari, in der Natur oder auch in meinem Zimmer… und ich lebe noch…

Wie schützt du dich vor Mücken?

Mückenschutz ist wichtig in vielen Gebieten von Indien, vorallem in den Dschungelregionen entlang vom Meer. Jedoch empfinde ich persönlich eine Malariaprophylaxe in allen Gebieten, wo ich bisher war, als unnötig. Wer aber auf sicher gehen möchte, oder sehr weit weg von der Zivilisation reist, kann ein Notfallmedikamenten mitnehmen (z:b. Malarone).

Bei einer Erkrankung mit Fieber kann es Malaria sein, jedoch kann es genauso gut Denguefieber sein, auch das wird durch Mücken übertragen, und da braucht es wieder andere Madikamente. Ich würde darum in ein lokales Krankenhaus gehen, die können testen was es ist und dann richtig behandeln. Zum Glück war ich aber noch nie in dieser Sitzuation, darum finde ich Mückenspray auch so wichtig.
Aber das sollte man am besten mit seinem Arzt besprechen, auch was an Impfungen etc. nötig ist.

Ich habe Mückenspray und habe meine Kleider auch mit Textilmückenspray behandelt oder trage Kleidung mit integriertem Mückenschutz. Auch einen Seidenschlafsack habe ich mit Mückenschutz. Ein extra Moskitonetz brauchte ich bisher aber noch nie. In allen Zimmer z.B. in Assam, hatte es auch Duftstecker gegen Mücken. So einen hatte ich auch noch dabei, jedoch war ich damit nicht happy, da er auslief (Packsäcke sind für solche Fälle immer Goldwert). Aber bei meinem wusste ich natürlich, das es sicher einmal auf Verträglichkeit getestet wurde, bei inidischen weis man das nicht so genau…

Du solltes lange Kleidung am Morgen früh und beim Eindunkeln tragen. Es heisst, vor allem helle Kleidung hält die Mücken fern, ob das stimmt weiss ich nicht, ich habe auch dunklere Kleider (weniger anfällig auf Flecken). Das es viele Mücken gibt, die auch tagaktiv sind, trage ich auf Wanderungen im Dschungel ebenfalls eine lange Bluse, Hosen und hohe Socken. Das hält auch gleich Blutegel und Zecken fern. Blutegel habe ich aber noch nie in Indien gesehen, die soll es aber auch geben, vorallem in der Monsunzeit.

Wie schützt du dich vor gefährlichen Tieren?

SCHLANGEN: Ich laufe nicht einfach los und schaue in der Weltgeschichte rum, sondern ich schaue auf den Boden einige Meter vor mir, ob da nicht was im Weg liegt. Denn mir lag schon der eine oder andere «lebende» Ast im Weg, einmal habe ich die Schlange sogar schon vor den Jeepräder gerettet, durch meine Aufmerksamkeit konnte das Safarifahrzeug noch rechtzeitig stoppen. Alle Strassenblockierenden Schlangen sind dann zum Glück auch von alleine verschwunden. Auf den Bäumen schlafen sie oft, dort können sie besser fotografiert werden. Also immer auch nach oben schauen. Eine auf dem Boden liegende Schlange zu fotografieren würde ich weniger empfehlen. Auch immer schnell im Zimmer, Balkon oder Terrasse ein Blick in alle Zimmerecken werfen, auch auf die Decke schadet nicht. Im Zimmer habe ich aber noch nie eine Schlange gesehen.

SPINNEN: Nie Schuhe über längere Zeit und in der Nacht draussen auf Terrasse oder Balkon stehen lassen und auch nie den Koffer geöffnet lassen, sondern immer schliessen, denn Tiere suche sich gerne solche Verstecke.
Verirrt sich doch mal eine Spinne ins Zimmer, nach der Art googeln. Die Riesenkrappenspinne hatte ich schon zwei mal in Zimmern in Kerala und Assam. Diese ist riesig, schnell und gross aber sie ist nicht gefährlich (man sollte sich aber trotzdem nicht beissen lassen). Nun entweder die Spinne ignorieren oder dann die Hotelmitarbeiter oder andere Reisende nach Hilfe fragen. Zu zweit kann sie oft heraus buxiert werden. Bei einer Giftspinne auf jeden Fall Hotelpersonal benachrichtigen, musste ich aber bisher auch noch nie.

HUNDE: In einigen Regionen von Indien gibt es sehr viele Strassenhunde, die sich zu regelrechten «Banden» zusammengeschlossen haben. Vor allem in der Nacht und am frühen Morgen solltest du aufpassen, denn dann sind sie aktiv und verteidigen ihr Revier und bellen zum Teil ununterbrochen. Am Tag sind sie dann aber müde und schlafen seelenruhig am Strassenrand. Trotzdem sollte aufgepasst werden, vor allem mit Bissen in Bezug auf die Tollwut. Eventuell macht eine Tollwutimpfung für die ländlichen Gebiete von Indien Sinn falls du viel in den Dörfern und auch zu Fuss unterwegs bist.
In Assam und Meghalaya habe ich aber z.B. überhaupt keine schlechten Erfahrungen mit Hunden gemacht. Hier waren alle sehr lieb, gehörten auch immer zu einem Ort und haben oft vor meinem Bungalow geschlafen.

AFFEN: Ich konnte viele Affen beobachten. Das ist sehr toll, funktioniert aber nur, wenn sie nicht gefüttert werden. Denn sonst verlieren sie die Scheu vor dem Menschen und kommen zu nahe. Lieber einen Bogen um die Affen machen und sie nicht bedrängen. Languren sind sehr scheu, Makaken sind schon etwas Neugieriger und kommen näher. Achtung auch mit dem Objektiv, denn je nach Licht können sich die Affen darin spiegeln und dann könnten sie angreifen, da sie einen Rivalen vermuten.

Gibt es Bier und alkoholische Getränke in indischen Restaurants?

Bier oder andere alkoholische Getränke gibt es nicht überall, da zum einen in einigen Bundesstaaten, wie in Gujarat, Alkohol verboten ist, zum anderen die Restaurants eine Genehmigung für den Ausschank brauchen. In grösseren Hotels sollte es aber möglich sein, ist aber teuer. Ich bevorzuge da schon sehr die Fruchtsäfte, Lassies oder Tee…

Darf in den indischen Tempeln fotografiert werden?

Es kommt ganz darauf an. Falls du unsicher bist, würde ich kurz vor dem fotografieren fragen.

In historischen Tempeln in denen Heute nicht mehr gebetet wird, wie z.B. in Belur (Karnataka), Khajuraho (Madhya Pradesh) oder Modhera (Gujarat) etc. darf mit dem Kameraticket ohne Einschränkung fotografiert werden.

In aktiven hinduistischen Tempeln darf normalerweise draussen und im Vortempel fotografiert werden, jedoch nicht der kleine Hauptschrein ganz in der Mitte. Dieser darf von Nichthindus auch gar nicht betreten werden.

In die meisten Jain Tempel, von denen es viele in Gujarat und Rajasthan gibt, darf überhaupt keine Kamera mitgenommen werden, auch auf dem Platz vor dem Tempel ist diese verboten. Das macht es natürlich vor allem für Individualreisende ohne eigenes Auto schwierig, denn wohin mit der Kamera während der Zeit vom Tempelbesuch? Durch diese Regelung habe ich aber den einen oder anderen Tempel nicht besucht.

Du hast eine andere Frage? Gerne darfst du mir schreiben…

Weitere Tipps findest du auch in meinen Reisebeiträgen von Indien:

Zanskar

Trekking nach Zanskar

Südindien

Meghalaya

Kerala

Assam und Kaziranga

Arunachal Pradesh und Ziro

Arunachal Pradesh Tawang

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